Vom 02.06.-06.06.2022 ereignete sich in Mühlhausen mit der Deutschen Meisterschaft das wohl wichtigste Feuerwehrsportevent des Jahres. Nach dem diese durch die Pandemie bereits zwei Jahre verschoben wurde, konnte die Thüringen-Auswahl nun im eigenen Bundesland zeigen, was sie kann. Gestartet wurde am Donnerstag auf dem Marktplatz mit der Disziplin Hakenleitersteigen. Eigens dafür wurde vor der Kulisse der Altstadt ein Turm aufgebaut. Hier zeigten die Männer und Frauen bis ins Finale ihr Können. Maria Rauschenbach (8,76 sek.) kratzte im Finale an der eigenen Bestzeit und sicherte sich damit den 4. Platz bei den Frauen. Aber auch Lilly Götze (10,17 sek.) und Isabell Richter (10,71 sek.) konnten sich im Finale behaupten. Bei den Männern zeigten sich nach den vielversprechenden Vorläufen solide Finalläufe, in denen sich unter anderem Martin Noack (17,84 sek.), Thomas Kwiczalla (17,98 sek.) und Andreas Hempel (18,66 sek.) einen Platz unter den besten 15 Deutschlands sicherten. Dabei konnten sich die Frauen in der Gesamtwertung den 5. Platz und die Männer sogar den Vizetitel im Hakenleitersteigen und damit das erste Edelmetall dieser deutschen Meisterschaft für den TSV holen.
Am Samstag standen dann die Disziplinen 100m Hindernisbahn, 4x100m Hindernisstaffel und für die Frauen zusätzlich noch die Gruppenstafette an. Die Hindernisbahn hielt viele Überraschungen und neue Bestzeiten sowohl für die Frauen, als auch für die Männer bereit. So konnte Maria Rauschenbach (18,89sek.) hier wieder an der persönlichen Bestzeit kratzen und sich im Finale den 4. Platz der Frauen sichern. Damit aber nicht genug, auch Lilly Götze zeigte in einem sensationellen Finallauf eine neue Bestzeit mit 19,99 sek., genauso wie Sina Orlamünder (21,00 sek.). Nach den Läufen der Frauen und einer kurzen Umbaupause der Hindernisbahn für die Männer mit hohem Balken und Eskaladierwand ging es mit Bestleitungen weiter. So konnten sich bei den Männern Christian Engel (17,97sek.), René Franzke (18,47 sek.) und Martin Noack (18,77sek.) mit ihren sehr guten Leistungen im Finale einen Platz unter den besten 10 Deutschlands sichern. Für die Männer hieß das Edelmetall Nummer 2 und ein weiterer Vizetitel in der Mannschaftswertung für den TSV.
Bei der 4x100m Hindernisstaffel konnten beide Staffeln der Frauen eine gültige Zeit und damit den 4. Platz erreichen. Die erste Staffel der Männer brachte mit 69,92 sek. eine gültige Zeit hervor. Die zweite Staffel der Männer fing rekordverdächtig an, alle Wechsel und Hindernisse wurden sehr gut gemeistert. Leider konnte aufgrund des Windes im Stadion diese Staffel mit keiner Rekordzeit abgeschlossen werden, da dieser zu schlechter Sicht führte und dadurch das Feuer auf der letzten Position im ersten Anlauf nicht vollständig gelöscht werden konnte.
Am Ende des Tages konnten sich die Frauen auf den vierten Platz in der Gesamtwertung hocharbeiten und die Männer auf Platz 3. Somit wurde es am letzten Tag mit der letzten Disziplin noch richtig spannend. Am Sonntag stand der Löschangriff auf dem Programm. Hier konnte auch weitere Teams teilnehmen, die sich auf Landesebene qualifiziert haben. Es starteten auch hier wieder die Frauen und bereits im zweiten Lauf zeigte das Team Brandenburg eine überragende Leistung, mit einer 26,12 sek.. Die Frauen des TSV zeigten aber auch welches Potential in ihnen steckt und belegten mit einer 29,14 sek. erneut den 4. Platz. Nun fieberten alle bei den Männern mit. Dann war es soweit, der erste Lauf stand bevor und die Zeit stoppte bei unglaublichen 24,43 sek.. Das bedeutete zu dem Zeitpunkt Platz 1. Im zweiten Lauf konnte diese Leistung von den Männern nicht getoppt werden, aber auch die anderen Mannschaften taten sich schwer diese Zeit zu unterbieten. So schafften es jedoch das Team Taura (24,06 sek.) und das Team MOL, die Olympiasieger von 2017, mit 23,41 sek. sich auf Platz 1 und 2 zu schieben.
Am Ende des Tages bedeutete das den 2. Platz in der Gesamtwertung, die dritte Medaille für den TSV und die unglaubliche Qualifikation der Männer für die Olympiade im slowenischen Celje für diesen Sommer. Trotz einiger sehr kurzfristiger Ausfälle durch Verletzungen, daraus resultierenden Umstellungen in den Mannschaftsdisziplinen, haben alle ihr bestes gegeben und sehr großes Potential gezeigt. Daran heißt es nun anzuknüpfen, denn die nächste Deutsche Meisterschaft wartet nur auf uns. (Vanessa Malinowski)